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Noch vor wenigen Jahren hätten die Worte „Kaffeesirup zum Grillen“ auch beim eingefleischten Grillmeister womöglich nur ein fragendes Stirnrunzeln ausgelöst. Und doch befindet sich eben diese Kreation im Trend. Auf dem US-amerikanischen Markt fassen Kaffee-Grillsoßen gerade Fuß. In Deutschland sind sie noch fast gänzlich unbekannt. Dir bietet sich also die perfekte Gelegenheit die Gäste deines nächsten Grillfestes mit dieser neuen Soßenvariation zu überraschen.
Diese Frage kommt nicht ganz unberechtigterweise immer wieder auf. Die Zubereitung von Soßen nimmt viel Zeit in Anspruch und ist zudem teurer als die im Supermarkt gekaufte Soßentube. Es gibt allerdings zwei sehr schlagkräftige Argumente für selbstgemachte Soßen. Erstens: Industriell gefertigte Soßen werden unter Preisdruck hergestellt. Die Inhaltsstoffe müssen möglichst billig sein, weshalb die Soße mit günstigen Geschmacksträgern getreckt wird. Der am häufigsten verwendete Geschmacksträger ist dabei Zucker, der sich teils in Unmengen in fertigen Grillsoßen befindet. Zweitens: Eine selbstgemachte Grillsoße besteht aus frischen Zutaten, die einen Geschmack entfalten, den billige Geschmacksträger niemals erreichen können. Kurzgesagt sind selbstgemachte Grillsoßen schlichtweg gesünder und leckerer als eingekaufte Soßen. So ist es auch mit dieser Kaffee-Grillsoße. In diesem Fall kommt noch hinzu, dass die meisten Supermärkte gar keine Grillsoßen mit Kaffeebohnen in ihrem Sortiment führen.
Es mag erst einmal widersinnig klingen, wenn jemand sagt, dass er seine Grillsoße mit Kaffeebohnen kombinieren will. Zugegeben, diese Kombination wird mit Sicherheit nicht jedem schmecken aber gerade Kaffeeliebhaber sollten dieser Kreation eine Chance geben. Sie werden nicht enttäuscht werden. Der Grund, warum die Kaffee-Grillsoße funktioniert, liegt in den starken Kontrasten in der Soße. Die Soße bietet einen erfrischenden neuen Geschmack, den man schon anderenorts lieben gelernt hat. Je nach Präferenz kann die Kaffeenote am Fleisch eher mild oder auch bitter ausfallen.
An erster Stelle seien die Zutaten für diese Soße genannt. Du benötigst dafür Tomatenpüree, (braunen) Zucker, Apfelessig, Melasse, Worchestershire-Soße, Salz, Pfeffer, Zwiebelpulver, Knoblauchpulver, Senfpulver und Cayennepfeffer. Zu guter Letzt kommt die Zutat, die dieser Soße ihren einzigartigen Geschmack verleiht. Eine Tasse des Kaffees deiner Wahl.
Du kannst jeden Kaffee verwenden, der dir lieb ist. Der Geschmack wird natürlich variieren, aber du kannst dich ausprobieren, um zu sehen, welches Geschmackserlebnis dir am meisten zusagt. Generell gilt es zu beachten, dass ein Kaffee aus starken Kaffeebohnen wie Robusta-Bohnen einen dominanteren Geschmack in der Soße auslösen wird, während ein Kaffee auf der Grundlage von Arabica-Kaffeebohnen ein milderes Geschmackserlebnis hervorrufen wird. Am besten lässt du dich hierfür bei der Kaffeerösterei deines Herzens beraten, denn der Geschmack verschiedener Kaffeebohnen kann stark variieren, da er von verschiedenen Faktoren abhängt. Die Herkunft, die Röstung und ihre Zubereitung sind nur einige der Faktoren, die auf ihren Geschmack Einfluss nehmen können. Scheue nicht davor in hochwertige Kaffeebohnen zu investieren. Schließlich werden diese Kaffeebohnen den dominantesten Geschmack in der Grillsoße und später auch dem Fleisch ausmachen. Für ein gutes Geschmackserlebnis sind Kaffeebohnen mit einem vollen und runden Geschmack unverzichtbar.
Vermische einfach alle oben genannten Zutaten in einer beschichteten Pfanne und koche sie auf. Anschließend solltest du die Mischung etwa 25 Minuten auf niedriger Hitze köcheln lassen. Anschließend sollte die Soße für einige Zeit im Kühlschrank ruhen, bevor du sie zum Dippen oder als Marinade für dein Grillfleisch benutzt. Genauere Anweisungen und Tipps zur Zubereitung findest du auf HeyGrillHey.
Im Kühlschrank gelagert kann diese Grillsoße für mehrere Wochen haltbar sein. Wenn du sie nach einigen Tagen wiederverwendest solltest du sie noch einmal sorgfältig vermengen und dann kannst du sie auch schon wieder anwenden. Nach längerer Lagerungszeit tendieren Grillsoßen dazu etwas einzudicken. Das wird dir in diesem Fall allerdings zugutekommen, da die Kaffee-Grillsoße anfangs dünner ausfällt als die Grillsoßen, die du aus dem Supermarkt kennst.
Sollte dir die Soße zu dünn sein kannst du sie entweder länger vor der ersten Benutzung im Kühlschrank einlagern oder noch einmal etwas Tomatenpüree nachgeben. Wenn du sie im Anschluss noch einmal kurz aufkochst, kannst du sie nach deiner Vorliebe weiter eindicken.
Liebhaber dieser Soße schwören tatsächlich auf eine starke Kaffeenote in der Soße. Sie nutzen entweder einen Kaffee aus Robusta-Bohnen oder ersetzen den Kaffee gleich durch einen Espresso. Lass das ein Zeichen für dich sein. Je mehr desto besser. Wenn dir der Geschmack von Kaffee gefällt, kannst du es hier kaum noch übertreiben.
Die Idee der Kaffee-Grillsoße ist zweifellos eine mutige und ausgefallene Kreation. Sie kombiniert süße, rauchige und bittere Geschmacksnoten zu einem kontrastreichen Geschmacksbild. Kaffeeliebhaber schwören auf diese Grillsoße und ziehen sogar recht starke Kaffeebohnen bei der Zubereitung der Soße vor. Für jeden Kaffeetrinker, der auch gerne grillt, ist dieses Rezept also ein absolutes Muss. Bei Leuten, die keinen Kaffee trinken, bin ich schon etwas skeptischer, ob der dominante Geschmack gut ankommt oder schon etwas überwältigend sein wird. Aber einen Versuch wäre es auf jeden Fall wert.