Gasgrill oder Keramikgrill? Ein Vergleich

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Der Grill ist bei den Deutschen besonders beliebt. Im Sommer finden zahlreiche Grillabende bis spät in die Nacht statt und wahre Grillfans grillen selbst im Winter. Der richtige Grill für die passende Situation ist entscheidend. Insbesondere bei Gasgrills scheiden sich die Geister und der Keramikgrill hatte noch nicht den großen Durchbruch. Welcher Grill ist der Bessere?

Der Keramikgrill

Der Keramikgrill ähnelt im ersten Moment stark einem gewöhnlichen Kugelgrill. Er ist ebenfalls rund und besitzt an der Außenseite ein Thermometer zum Ablesen der Innentemperatur. Seitlich sind oft Platten angebracht, um das Gegrillte abzustellen.
Der größte Unterschied beim Anheben, stellt das Gewicht dar. Durch den Baustoff Keramik und die bis zu 2 Zentimeter dicken Außenwände ist der Grill enorm schwer.

Das Innenleben

Im Inneren des Keramikgrills ist über der Kohle ein austauschbarer Deflektorstein angebracht, der ein indirektes Grillen ermöglicht, wenn er installiert ist und ein direktes Grillen zulässt, wenn er ausgebaut ist. Zusätzlich zum Deflektorstein verfügen die meisten Modelle über mehrere Grillroste für ausreichend Platz für Fleisch, Fisch und Gemüse.

Das Haupteinsatzgebiet

Aufgrund des Keramiks dient der Keramikgrill besonders für Gerichte wie Pulled Pork oder Spare Ribs. Die circa zwei Zentimeter dicke Schicht aus Keramik benötigt anfangs Zeit, damit der Grill erwärmt. Im Gegensatz zum Kugelgrill, der aus Stahl besteht, speichert das Keramik die Wärme und gibt diese über einen langen Zeitraum ab und das besonders konstant. Da der Grill die Wärme gut speichert, benötigt er nur circa drei Kilogramm Holzkohle für circa 20 Stunden Grillzeit und spart nicht nur Geld, sondern hilft der Umwelt.

Die Räucherschiene

Einige Hersteller verbauen bei Keramikgrills eine Räucherschiene, um den Grill in einen Smoker zu verwandeln. Zwischen dem Deflektorstein und der Kohle ist es mit einer Räucherschiene möglich, über ein Loch in der Seitenwand, Räuchergut auf die Glut der Kohle zu geben.

Das Problem der meisten Grills ist, dass beim Hinzugeben des Räucherguts der Deckel offen bleibt und Temperatur ,,verloren geht“. Beim Keramikgrill geschieht das aufgrund der Aussparung in der Seitenwand nicht. Zusätzlich zu der Aussparung, ist der Deckel mit einer hitzefesten Filzbeschichtung versehen, die den Temperaturverlust unmöglich macht. Der gewöhnliche Kugelgrill verliert beim Öffnen des Deckels Temperatur und verhindert eine konstante Temperatur.

Die Nachteile des Keramikgrills

  • Der Keramikgrill ist zwar exzellent abgedichtet, aber das Öffnen des Grills sollte langsam geschehen. Da die Kohle eine geringe Sauerstoffversorgung während des Garens bei geschlossenem Deckel erhält, entstehen Stichflammen beim ruckartigen Öffnen des Deckels. Die Kohle bekommt plötzlich deutlich mehr Sauerstoff und ein Feuer entsteht. Daher ist ein langsames Öffnen empfehlenswert.
  • Vorteil und Nachteil zugleich ist das konstante Halten der Temperatur. Ein schnelles Abkühlen oder Erhitzen ist nicht möglich aufgrund der Bauweise und daher ist der Grill für Steaks ungeeignet.
  • Ein weiterer Nachteil ist das Gewicht des Grills. Mit über 100 Kilogramm, je nach Modell, ist der Grill schwer zu transportieren und für einen spontanen Transport ungeeignet.
  • Der letzte Nachteil ist der Preis des Keramikgrills. Einsteigermodelle sind nicht verfügbar und der Grill startet bei circa 1000 Euro. Für den Hobbygriller ist das eine teure Investition.

Hier gibt es übrigens weitere Vergleiche zu Keramikgrills.

Der Gasgrill

Gasgrill

Gasgrill

Der Gasgrill gleicht stark einem Kochherd mit Gas. Durch eine Öffnung tritt Gas aus, dieses entzündet der Grillmeister per Knopfdruck und der Grill ist bereit. Die angeschlossene Gasflasche sorgt für eine konstante Gaszufuhr und somit für ein konstantes Feuer und über einen Drehknopf ist die Stärke der Flamme anpassbar.

Die unterschiedlichen Brenner

Ein Gasgrill unterscheidet sich in der Anzahl der Brenner. Das Einsteiger Modell ist der Brenner mit einem Brennstab. Das Feuer strahlt direkt auf das Grillgut und das mit hoher Hitze. Der Grillabend startet direkt und benötigt keine Anlaufzeit wie beim Keramikgrill.

Ein indirektes Grillen des Grillguts ist erst mit einem Brenner mit zwei Brennstäben möglich. Das Grillgut erhitzt gleichmäßiger und ist nicht zwingend einer direkten Hitze wie beim Einsteiger Modell ausgesetzt. Modelle mit drei oder mehr Brennern stellen die High-Class-Modelle der Gasgrille dar. Sowohl langsames Garen von Pulled Pork mithilfe eines Brenners, als auch scharfes Anbraten von Steak mithilfe mehrerer Flammen ist bei diesen Modellen möglich.

Der Geschmack

Der Geschmack eines Gasgrills zu einem Keramik- oder Rundgrill ist nicht wesentlich anders. Mehrere Studien belegten, dass der Unterschied bei Blindverkostungen zu Holzkohle nicht feststellbar ist. Allerdings spielen hier persönliche Meinungen eine größere Rolle als Studien. Die meisten Menschen sind fest von einem Unterschied überzeugt und ändern ihre Meinung nicht.

Das simple Reinigen

Nach dem Grillen entstehen Reste wie Öl, Fett oder verbranntes Fleisch. Diese Reste brennt der Gasgrill auf höchster Stufe weg und der Rost ist mithilfe einer Stahlbürste leicht zu reinigen. Durch die Hitze verbrennen Keime und andere Bakterien und der Grill ist sauber. Weitere Tipps zum Reinigen eines Gasgrills gibt es auf gasgrill-testportal.de.

Die Nachteile des Gasgrills

  • Der Gasgrill startet bei günstigen Modellen zwar mit circa 100 Euro, allerdings kostet ein Modell mit mehreren Brennern für unterschiedliche Grillmodi bis zu 1000 Euro.
  • Ein weiteres Problem ist die Anbindung an eine Gasflasche. Bei Grillabenden bleiben die Gäste bis tief in die Nacht. Geht während des Abends die Gasflasche leer, ist der Abend beendet und der Grill bleibt kalt.
  • Der letzte Nachteil ist das Feeling eines Abends am Feuer. Der Gasgrill vermittelt, insbesondere bei günstigen Modellen, kein Gefühl des Grillabends bei einem Lagerfeuer in der Prärie, sondern mehr das Gefühl des Kochens am Herd.

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Das Fazit

Keramikgrills zeichnen sich durch eine konstante Temperatur und hervorragende Effizienz der Kohle aus. Ein Gasgrill zeichnet sich durch ein flexibles Grillen und das leichte Reinigen aus. Der Keramikgrill ist optimal für Personen geeignet, die lange Barbequegrillabende mit Pulled Pork und Spare Ribs planen. Der Gasgrill ist optimal für Personen, die einen spontanen Grillabend mit Steak und Würsten planen. Je nach Einsatzzweck überragt entweder der eine oder der andere Grill, ein klarer Sieger ist nicht vorhanden.


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